[Alexander Mitscherlich] Lektüren 1981 (nach alten handschriftlichen Aufzeichnungen)
BERND A. LASKA, aus dem LSR-Archiv
19.01.81:
Alexander Mitscherlich / Gert Kalow (Hg.): Glück – Gerechtigkeit. Zwei Gespräche. München: Piper 1976
S.13: (Günter Nenning, Neues Forum:) "Glück im Sinne einer alten Tradition, die ins Christliche zurückführbar ist: als Dasein und Tätigkeit für Andere. Das ist ein Glück, das zumindest sittlich erlaubt wäre. Wenn ich Entfaltung meiner Persönlichkeit darin finde, für die Anderen da zu sein statt für mein eigenes Glück, z.B. für das Glück wehrloser Menschen in Asien oder Afrika, nicht durch Bomben verstümmelt oder verbrannt zu werden, so wäre das für mich eine mögliche Glücksdefinition." (typ. Sozialist)
S.27: (Mitscherlich:) "Menschliche Sexualität ist nicht biologisch; sie ist weitgehend gesellschaftlich."
S.57: (Jurist Richard Schmid, geb. 1899:) die moderne Idee der Gleichheit aller Menschen war den antiken Philosophen und Juristen gänzlich fremd. Ihnen machte die Vorstellung, dass ein Teil ihrer Mitmenschen, und gerade die, von deren schwerer Arbeit sie lebten, weder am Recht noch an der Gerechtigkeit teilnahmen, keine Schwierigkeiten. Die Folter: frühere Jahrhunderte haben sie nicht für ungerecht gehalten.
Anhang: 2 Dossiers mit Zitaten berühmter Leute zu den Themen "Glück" und "Gerechtigkeit".