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Handschriftliche Blätter in Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, Reclam 1979 (undatiert)

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Handschriftliche Blätter in Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, Reclam 1979 (undatiert)

BERND A. LASKA, aus dem LSR-Archiv

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Dec 14, 2022
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Handschriftliche Blätter in Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, Reclam 1979 (undatiert)

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[in eckigen Klammern Kommentare von LSR Maschinenraum]

# Die Alten (S. 16-25)

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Altertum, Negerhaftigkeit S. 72 [das Altertum war negerhaft, da es von Dingen, dem primitiven Aberglauben, abhängig war]

[die Alten] sahen überall Götter S. 37

# Naturtriebe S. 59 [Zitat Stirner: „(…) ein tugendhafter Mann mag die Zeit damit hinbringen, sich mit seinen Naturtrieben herumzuschlagen (…)“]

# Besessenheit, Besessene, besessen

(Kap. S. 36-71) Nero als Besessener S. 57-59

besessen vom Teufel S. 47 [Zitat Stirner: „Die Teufelsbesitzungen sind nicht die einzigen.“]

besessen von Tugend, Sittlichkeit, vom Guten, Gesetz S. 47

= Eingenommenheit, Begeisterung, Fanatismus S. 48

Holbachs Gesellschaft als Besessenheit S. 48 [der Atheist und Materialist Paul Henri Thiry d’Holbach (1723-1789), ein Freund Diderots, und sein Kreis waren genauso fanatisch in ihrem Unglauben, wie die christlichen Frommen in ihrem Glauben]

Aufopferung als Besessenheit S. 82 [für eine „große Idee“, eine „gute Sache“ sich opfern]

Liebe als Besessenheit S. 326 [Zitat Stirner: „Aber die Liebe ist kein Gebot, sondern, wie jedes meiner Gefühle, mein Eigentum.“]

# Ehe

ist heilig S. 46

Monogamie ist Wahrheit der Ehe S. 48, 49 [nur die Monogamie ist das Wahre im Sinne der Sittlichkeit]

# Spuk

die ganze Welt als Spuk S. 37 [für den Besessenen ist die Welt der bloße „Scheinleib eines Geistes“]

# Atheisten

spotten unberechtigt S. 40 [sie spotten über „Gott“, ist aber nicht auch „der Mensch“ ein „höheres Wesen“?]

être suprême [S. 40]

höchstes Wesen S. 40, 41, 42, 50

„der Mensch als höchstes Wesen der Atheisten“ S. 41, 44, 45

Streit um das höchste Wesen S. 41 [„der Mensch“ als höchstes Wesen entstammt einer noch geistigeren Vorstellung als „Gott“ als höchstes Wesen]

du mir, ich dir S. 44 [Zitat Stirner: „Du bist Mir und Ich bin Dir kein höheres Wesen. Gleichwohl kann in jedem von Uns ein höheres Wesen stecken, und die gegenseitige Verehrung desselben hervorrufen.“]

# Wahrheit

ist ewig, heilig S. 38

mathematische Wahrheit S. 40

religiöse Wahrheit S. 40 [eine unumstößliche Wahrheit ist nicht heilig, jedoch eine „geoffenbarte“ Wahrheit ist heilig]

„Gott ist die ewige Wahrheit.“ S. 43

# Selbstauflösung S. 39 [Zitat Stirner: „(…) kannst Du nicht jeden Augenblick Dich umwandeln: so fühlst Du Dich in Sklavenfesseln und erstarrt.“]

# „gut und böse“ S. 58 [das Gutsein macht die Revolution unmöglich, unterdrückt den edlen Egoismus]

# Frömmigkeit

hatte bisher fast nur sittliche Gegner (S. 50) [Stirner zitiert Proudhon: „Der Mensch ist bestimmt, ohne Religion zu leben, doch das Sittengesetz (la loi morale) ist ewig und absolut. Wer würde es heute wagen, die Moral anzugreifen?“]

# das Heilige

ist schwer zu beseitigen S. 38 [Zitat Stirner: „Das Heilige läßt sich keineswegs so leicht beseitigen, als gegenwärtig Manche behaupten, die dies ‚ungehörige‘ Wort nicht mehr in den Mund nehmen.“]

existiert nur für den unfreiwilligen Egoisten S. 39 [Zitat Stirner: „Heiliges existiert nur für den Egoisten, der sich selbst nicht anerkennt, den unfreiwilligen Egoisten, für ihn, der immer auf das Seine aus ist, und doch sich nicht für das höchste Wesen hält, der nur sich dient und zugleich stets einem höheren Wesen zu dienen meint, der nichts Höheres kennt als sich und gleichwohl für Höheres schwärmt, kurz für den Egoisten, der kein Egoist sein möchte, und sich erniedrigt, d.h. seinen Egoismus bekämpft, zugleich aber sich selbst nur deshalb erniedrigt, ‚um erhöht zu werden‘, also um seinen Egoismus zu befriedigen. Weil er ablassen möchte, Egoist zu sein, sucht er in Himmel und Erde umher nach höheren Wesen, denen er diene und sich opfere; aber so viel er sich auch schüttelt und kasteit, zuletzt tut er doch alles um seinetwillen und der verrufene Egoismus weicht nicht von ihm. Ich nenne ihn deswegen den unfreiwilligen Egoisten.“]

Fremdheit als Kennzeichen des Heiligen S. 40 [Zitat Stirner: „Fremdheit ist ein Kennzeichen des ‚Heiligen‘. In allem Heiligen liegt etwas ‚Unheimliches‘, d.h. Fremdes, worin Wir nicht ganz heimisch und zu Hause sind.“]

heiligt seinen Verehrer S. 41

die „fixe Idee“ als das wahnhafte Heilige S. 47 [Zitat Stirner: „Gleichwie die Scholastiker nur philosophierten innerhalb des Glaubens der Kirche (…) so vegetieren auch Untertanen im Untertanentum, tugendhafte Menschen in der Tugend, Liberale im „Menschentum“ usw., ohne jemals an diese ihre fixen Ideen das schneidende Messer der Kritik zu legen. Unverrückbar, wie der Irrwahn eines Tollen, stehen jene Gedanken auf festem Fuße, und wer sie bezweifelt, der – greift das Heilige an! Ja, die „fixe Idee“, das ist das wahrhaft Heilige!“]

Orthodoxe und Aufgeklärte eifern für das Heilige S. 49 [Zitat Stirner: „Rüttelt man aber an der Wahrheit selbst, so hat man gleich beide als Gläubige zu Gegnern.“]

# heilig

ist Wahrheit, Recht, Gesetz, gute Sache, Majestät, Ehe, Gemeinwohl, Ordnung, Vaterland usw. S. 46

Sittlichkeit S. 50

Freundschaft, Eigentum, Ehe S. 62

# Offenbarungen, geoffenbarte Wahrheiten

# Vernunft

der Bibel S. 97

der Kirche S. 97 [Zitat Stirner: „Der Protestantismus hat den Menschen recht eigentlich zu einem ‚Geheimen-Polizei-Staat‘ gemacht. Der Spion und Laurer ‚Gewissen‘ überwacht jede Regung des Geistes, und alles Tun und Denken ist ihm eine ‚Gewissenssache‘, d. h. Polizeisache. In dieser Zerrissenheit des Menschen in ‚Naturtrieb‘ und ‚Gewissen‘ (innerer Pöbel und innere Polizei) besteht der Protestant. Die Vernunft der Bibel (an Stelle der katholischen ‚Vernunft der Kirche‘) gilt als heilig, und dies Gefühl und Bewußtsein, daß das Bibelwort heilig sei, heißt – Gewissen. Damit ist denn die Heiligkeit einem ‚ins Gewissen geschoben‘.]

# Philosophie

englische S. 93 [Zitat Stirner: „Was kein Verstand der Verständigen sieht, das übet in Einfalt ein kindlich Gemüt. Dies kindliche Gemüt macht erst den Philosophen, dieses Auge für das Göttliche. Jener hat nur ein ‚gemeines‘ Bewußtsein, wer aber das Göttliche weiß und zu sagen weiß, der hat ein ‚wissenschaftliches‘. Aus diesem Grunde verwies man den Baco aus dem Reiche der Philosophen. Und weiter scheint allerdings Dasjenige, was man englische Philosophie nennt, es nicht gebracht zu haben, als zu den Entdeckungen sogenannter ‚offener Köpfe‘, wie Bacon und Hume waren. Die Einfalt des kindlichen Gemütes wußten die Engländer nicht zu philosophischer Bedeutung zu erheben, wußten nicht aus kindlichen Gemütern – Philosophen zu machen. Dies heißt so viel als: ihre Philosophie vermochte nicht, theologisch oder Theologie zu werden, und doch kann sie nur als Theologie sich wirklich ausleben, sich vollenden.“]

deutsche S. 94 [Zitat Stirner: „Das deutsche Denken sucht mehr als das der Übrigen zu den Anfängen und Quellpunkten des Lebens zu gelangen, und sieht im Erkennen selbst erst das Leben. Cartesius’ cogito, ergo sum hat den Sinn: Man lebt nur, wenn man denkt. Denkendes Leben heißt: ‚geistiges Leben‘! Es lebt nur der Geist, sein Leben ist das wahre Leben. Ebenso sind dann in der Natur nur die ‚ewigen Gesetze‘, der Geist oder die Vernunft der Natur das wahre Leben derselben. Nur der Gedanke, im Menschen, wie in der Natur, lebt; alles Andere ist tot! Zu dieser Abstraktion, zum Leben der Allgemeinheiten oder des Leblosen muß es mit der Geschichte des Geistes kommen. Gott, welcher Geist ist, lebt allein. Es lebt nichts als das Gespenst.“]

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