Laskas Randnotizen zu Hans G. Helms‘ DIE IDEOLOGIE DER ANONYMEN GESELLSCHAFT (Teil 14)
BERND A. LASKA, aus dem LSR-Archiv
IV Hohlformen und Herrschaftsformen des Vereins, Abschnitte 1 und 2 (alle Hervorhebungen von Laska)
Helms: „Gewiß, der Einzelne kann auf der Basis von Stirners Schema jede Art von Idealismus oder besser: von Illusion in seinem Selbstbewußtsein produzieren.“ Laska setzt einen Haken am Rande
„[F.A.] Lange übersah noch etwas anderes. Stirners ahistorischem System ist eine gewissermaßen positive Komponente einbeschrieben.“
Helms zitiert Schultheiss: „Stirners Buch ist keine Psychologe des Handelns, sondern eine Kampfschrift gegen das Sollen.“
„Stirner hat sich strikt an die Prämisse der Ideologie gehalten, auf Einzelheiten der neuen Welt* zu verzichten, obschon er – gelegentlich ist es spürbar – gern manche erhebenden Dinge ausgeplaudert hätte.“ Laska: * also doch!
Von Laska am Rand angekringelt: „Daß es sich bei jeder ideologisch denkbaren Gesellschaftsordnung um eine auf Eigentumsverhältnisse basierende kapitalistische Ordnung handeln wird, ist im ‚Einzigen‘ manifest.“ Laska: so?
Helms konstatiert, daß Stirner zu intelligent ist, um „das menschliche Bedürfnis nach Gesellschaft zu unterschützen“. Dazu Laska: „Korsett“ Gehlens; das „Heilige“
Von Laska angekringelt Helms Zuschreibung an Stirner: „daß im Verein die Vernunft keinen Platz hat und durch permanenten Tätigkeitsrausch zu unterdrücken ist.“
Helms: im Dritten Reich wurden nur „rein akklamative Wahlen“ duchgeführt und die Parteien der Bundesrepublik wären dazu verdammt nur „Staatsparteien zu sein“. Laska: geheime Wahlen auch nix! was will Helms?
„[Rolf] Engert hat die kapitalistische Ordnung nicht schlecht beschrieben.“ Laska: Helms völlig ignorant. – Laska verweist auf Helms, S. 154: „Die Automation ist bedauerlicherweise noch immer nicht so fortgeschritten, daß der Kapitalismus aufs Fußvolk verzichten kann.“ Laska: wie dumm und ignorant! – Helms hatte nämlich behauptet Engert habe keine Ahnung von den wirtschaftlichen Zusammenhängen. Laska ironisch: wie Helms
Im Anschluß an Silvio Gesell wolle Engert das Ankurbeln des „Kapitalumlaufs“ (von Laska angeringelt). „In allen Punkten besteht Konsensus mit dem späteren Programm der Nationalsozialisten.“
Von Laska angekringelt: „Die an Stirner und ihre respektive Einzigkeit glauben, gehen eo ipso mit Stirner darin konform, daß die Masse der Nichteinzigen verwaltet, unterdrückt, beherrscht werden muß.“
Helms führt Hans Mayer an, der wiederum Stirner zitiert: „In Bezug auf die Freiheit unterliegen Staat und Verein keiner wesentlichen Verschiedenheit.“
Helms: „Wie ‚vernünftig“ muß Stirners hinterhältige [Laska: unzulängliche] Definition des Freiheit dem heutigen Wohlstandbürger erscheinen (…).“ Das folgende quittiert Laska am Rande mit einem „Quatsch“. „(…) nachdem ihm die Herrschaft 20 Jahre lang sehr handgreiflich demonstriert hat, daß in der kapitalistischen Gesellschaft Freiheit und Einkommen synonyme Begriffe sind, und wie freiheitlich, bequem, verantwortungslos es sich leben läßt, wenn er Stirners Definition zur eigenen Überzeugung macht.“
Stirner spricht von der Entwicklung des „Unmenschen“ zum „Einzigen“. Helms: „Weil der Leser sich ungern für einen ‚Unmenschen‘ hält, wird er sich beeilen, Stirners Spuren zu folgen und so schnell wie irgend tunlich diese unsympathische Etappe in seiner Entwicklung zum Einzigen bewältigen.“ Laska: typische Fehlinterpretation der Stirnerianer
„Über den Toren der Folterkammern, welche die Einzigen nach Stirners Vorgang eingerichtet hatten, stand der andere Satz: ‚Arbeit macht frei.‘ (…) Ich finde in der Ideologie Stirners die einzige Quelle, die überzeugend Auskunft gibt, wie Menschen sich freiwillig und bewußt in Unmenschen verwandeln und über andere wie über beliebige Dinge verfügen können, ohne zu befürchten, auch über sie selbst werde zu geeignetem Zeitpunkt verfügt werden. Der ‚Verein‘ der ‚Eigenen‘ ist der vollendete Sklavenstaat.“